


Krems: Weltküche im Kloster Und
Late im Kloster Und
Neustart für das Late im ehrwürdigen Kloster. Ambiente-Auffrischung und bunter Küchenmix brachten einen hoch bewerteten Einstieg im neuen Falstaff-Guide.
Die Holzdecke und die dicken weiß-grauen Wänden lassen die frühere Bestimmung des Sakralbaus erkennen, die Polsterstühle in Rot, Gold und Silber, große Glasflächen und lässige Designerlampenschirme docken an die Neuzeit an. Genauso wie die Küche, die den früheren Gourmettempel ablöst. Mit guten 88 Punkten wurde der Neueinstieg im aktuellen Falstaff Restaurantguide bewertet.
Globale Weltküche zog in die historischen Mauern ein. Betreiber Charly Teuschl kreiert ein ziemlich buntes internationales Sammelsurium an Gerichten, wie es eben sein Markenzeichen ist. Den hipp gewordenen skandinavischen Regionalismus überlässt er gerne anderen. Auf seiner Karte zählen Garnele, Jakobsmuschel, Seeteufel und Wolfsbarsch zum Stammpersonal, Urkarotten, Emmerkorn und Bachforellen machen sich eher rar. „Sie haben auch ihren Auftritt“, sagt Charly Teuschl, „aber ich wehre mich gegen einen Regionalzwang.“
Früher als Freak-Essen schief angeschaut, haben die thailändische Hühnersuppe Tom Khaa Gai und Wokgemüse mit Hühnerbrust bereits den Status von Late-Klassikern erlangt. Mit dem jungen Küchenchef Werner Punz als Partner prägte er außerdem neue regionale Kreationen im internationalen Gewand: intensive Pilzconsommé, geräuchertes Ei, Beef Tatare und Erdäpfelbrot oder glacierte Hühnerleber mit Apfel-Zwiebel-Curry, Banyuls, Zuckererbsenschoten und Tarhonya (Eiergraupen). Auch fast vergessene Gemüsesorten werden wieder belebt. Sanft gegarter Seesaibling etwa harmoniert mit Eisenkraut und der Chioggia-Rübe, eine alte Gemüsesorte aus dem Veneto.
Late im Kloster Und