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10 Trends für den Sommerurlaub 2020

Wie reisen wir in Zukunft? Wie verändert Corona den nächsten Urlaub? Vom stornofreien Buchen bis zum deluxe-Upgrade: Diese 10 Trends sehen heimische Hoteliers für das Reisen den Sommer 2020.

von Petra Percher / 16.04.2020

1. Sommerfrische in Österreich

Das Signal aus der Politik ist glasklar: Den Sommerurlaub sollen wir heuer im Inland verbringen. So lautet die Empfehlung der Regierung. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass Reisende so auch Hotels und Gastronomie unterstützen und den heimischen Regionen Solidarität entgegenbringen können. Es wird also ein Urlaub mit Landsleuten. „Auch wenn sich der Inlandstourismus als erstes erholen wird, werden die Gäste aus Deutschland zeitverzögert an Auslandsreisen denken können. Geschweige denn, dass Flugreisen stattfinden werden und internationale Gäste kommen können.“ Davon geht Hochschober-Chefin Karin Leeb aus.

Die Sommersaison 2020 wird also für die meisten von uns ein Urlaub in Österreich mit ÖsterreicherInnen. Damit verbunden: Für Hotels, die bisher nur auf  Gäste aus Nicht-Österreich gesetzt haben, tut sich eine komplett neue Zielgruppe auf, die sie bisher zu wenig beachtet haben – die Österreicherinnen und Österreicher – mit Schwerpunkt Wien.

2. Flexibel buchen

Hotels sind verunsichert, die Gäste noch mehr. Daher bieten viele Häuser extrem flexible Stornobedingungen bis hin zur vollen Rückerstattung der Reisekosten bis zum letzten Tag vor der Abfahrt. Die Hoteliers setzt damit auf das, was Buchungsplattformen schon lange vorgemacht haben – Kurzfristigkeit und Flexibilität. Die Digitalisierung ermöglicht außerdem fast flächendeckend Direktbuchungen.

Überschaubare Hotels mit viel Privatsphäre haben in Corona Zeiten gute Karten. c Hotel Stein

3. Boutiquehotels, Chalets und Camping

Kleine Strukturen, wenig andere Gäste, keine großen Gemeinschaftsräume, viel Privatsphäre – diese Features liegen auf der Wunschliste für den Sommerurlaub 2020 ganz oben. Es sind kleine Boutiquehotels, private Apartments und Chalets, die am besten mit den Covid-Regeln klarkommen und auch den momentanen Urlaubsvorstellungen am ehesten entsprechen. „Ich habe das Gefühl, dass sich unsere Apartmentprojekte am Schnellsten erholen werden“, glaubt jedenfalls Robert Hollmann. Mit seinem Hollmann am Berg auf der Turracherhöhe rechnet er sich für die Saison gute Chancen aus. Auch mit der Wohnung in Einzellage am Meer in Triest – wenn man wieder nach Italien fahren darf...

Gerade in Zeiten der Unsicherheit brauche es Rückzugsoasen abseits von Großstädten, Masse und Trubel, abgeschirmt vom Rest der Welt. Für Barbara und Andreas Reinisch als Gastgeber im Golden Hill in der Südsteiermark geht das am besten in einem Hideaway am Land, "umgeben von herrlicher Natur". Jedes Chalet wird als Wellness-Oase für sich verkauft. "Kontaktlos mit den höchsten Hygiene- und Qualitätsstandards!"

Camping, Glamping und alle Ausformungen davon fallen auch unter das Motto: wann, wenn nicht heuer? Das Reisesegment boomt schon seit einigen Jahren. Jetzt kommt der Trend, mit dem eigenen Auto anreisen, dann im eigenen Zelt oder Wohnmobil zu schlafen, den Anforderungen von physischer Distanz sehr entgegen – sieht man von den Gemeinschaftsduschen auf manchen Campingplätzen einmal ab.

4. Neue Regeln für große Hotels

Mund-Nasen-Schutz, Abstandsregeln, Desinfektionsintervalle, Plexiglasscheiben, maximale Gästeanzahl - wie der Urlaub in großen Ferienbetrieben konkret ausschauen wird, soll Ende April feststehen. Bis dahin präsentiert die Bundesregierung neue Regeln. Inzwischen machen die Hotels Planspiele und Vorbereitungen. „Wir stellen uns vor, dass der Hochschober um die Hälfte verkleinert ist – wie können wir uns aufstellen in der Organisation, um das zu leisten? Wir überlegen, dass die Gäste auch neue hygienische Anforderungen an ihren Urlaub haben – was in der Customer Journey wird sich komplett verändern?“, fragt sich zum Beispiel Karin Leeb vom Hochschober. Wie auch ihre Branchenkollegen versucht sie auf die Zeit „danach“ einzustellen.

Robert Hollmann fragt sich generell, wie es in Hotels weitergehen soll. „Ich habe die Angst, dass man nicht mehr gerne neben einem fremden Menschen frühstückt oder zu Abend isst! Da müssen wir uns etwas einfallen lassen.“ Hotels mit Buffets könnten es schwer haben, meint der bekennende Buffethasser. Auch für Eva-Maria Pürmayer vom Erwachsenenhotel Bergergut ist das kein Problem: "Die Ausrichtung nur für Paare wird jetzt noch stärker. Mit umso mehr Privatsphäre. Es gibt keine großen Räume, keine Buffets, alles inklusive unserem Gourmet-Frühstück wird serviert, die Saunen und Dampfbäder sind für maximal vier Personen, das Restaurant ist großzügig mit vielen Nischen für zwei.

5. Wellness und Gesundheit

Corona wird viel verändern, aber die Sehnsucht nach Natur, und danach, Körper und Seele etwas Gutes zu tun, wird bleiben. Davon geht Hochschober-Chefin Karin Leeb aus. „Im ersten Schritt wird der Radius des Reisens enger sein, die Menschen werden das Bekannte, das Vertraute suchen, das Beständige.“ Und sie werden sich mit ihrer Gesundheit und Fitness auseinandersetzen und auch Angebote für die Psyche suchen – von der Schlaftherapie über Meditationstraining bis hin zu Detoxaufenthalten. Wie Yogakurse, Massagen und Beautybehandlungen in Coronazeiten ablaufen werden, bleibt momentan allerdings noch offen.

Urlaub ganz individuell im Chalet. Zum Beispiel im Puradies. c Puradies

6. Der neue Konservativismus

Die Natur im eigenen Land schätzen, die Wirtschaft in der Region stärken, die Lieblingshotels unterstützen. Das alles sind Gründe, warum viele Österreicher ihren Urlaub heuer in Österreich verbringen werden. Regionalität und Qualität spielen eine große Rolle, auch für Hotels. Das ARX Hotel in Schladming zum Beispiel will die Gourmetschiene noch mehr in Richtung „slow food“ entwickeln und das bestehenden Angebot an Naturweinen ausbauen. „Die Natur ist unser USP. Um nachhaltig guten Tourismus zu betreiben braucht es Klasse und nicht Masse“, so ARX-Chef Manuel Veith

Riederalm-Junior-Chefin Andrea Herbst sieht das ähnlich. „Wir haben uns dem dem Thema Regionalität immer schon voll und ganz gewidmet, und dies wird sicherlich in nächster Zeit noch mehr zum Trend werden.“ Dazu gehören regionale Lebensmittel, die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und ein Team an Stammmitarbeitern.

Auch Rösslwirtin Gudrun Peter in St. Wolfgang schlägt seit Jahrzehnten diesen Weg ein. „So furchtbar diese Worte mittlerweile klingen, doch treffen sie genau zu: Nachhaltig, authentisch und solidarisch. Regional ist für uns wichtiger als bio. Nicht zeitgeistig sondern zeitgemäß.“ Gleichzeitig rechnen Hoteliers aber auch mit enorm viel Solidarität mit dem Urlaubsland Italien. „Dafür lieben wir unsere südlichen Nachbarn und das Lebensgefühl dort einfach zu sehr!“, meint Karin Leeb.

7. Gute Chance für Upgrades

Die heimische Luxushotelerie – vor allem in den Städten – wird zu zwei Drittel von ausländischen Touristen gebucht. Bleiben die aus, könnten die Spitzenkategorie an Suiten und Deluxe-Rooms günstiger angeboten werden. Denn ein geringer Deckungsbeitrag in der ohnehin schwierigen Saison ist Hotels wohl lieber als komplett leere Zimmer.

8. Seen, Kraftplätze und kleinere Städte

„Kleinere charmante Städte werden gegenüber Großstädten aufholen“, meint Martina Toifl, Direktorin des The Mozart Hotel in Salzburg. Genauso magnetisch zieht es die Menschen nach Corona raus in die Natur, zu den Seen und in die Berge. „Spüren und fühlen – nicht esoterisch, sondern wie in alten Zeiten mit offenen und geschärften Sinnen.“ So beschreibt Rösslwirtin Gudrun Peter das wachsende Bedürfnis der Reisenden nach der Corona-Krise. Für sie ist St. Wolfgang selbst ein Kraftplatz, zu dem Menschen seit über 1.000 Jahren pilgern.

Eva-Maria Pürmayer, Chefin des Adults-only-Hotel Bergergut in Oberösterreich ist überzeugt, dass sie jetzt durch die Stärken ihrer untouristischen, idyllisch-grünen, authentischen und naturbelassenen Region Mühlviertel punkten kann. Genauso wie durch ihr kleines, feines, individuelles Hotel mit familiärer Unternehmensstruktur und klarer Ausrichtung auf Paare und nachhaltigen Genuss.

9. Fernreisen rücken in die Ferne

„Im ersten Moment wird es näher bleiben. Aber Reisen ist für die Menschheit in unseren Breiten zu einem Grundbedürfnis geworden, daher wir es schon wieder auch weiter weg gehen“, ist sich Michael Berndl vom Hotel Seefischer in Millstatt sicher. Allerdings machen sich die Menschen in Zukunft eventuell mehr Gedanken über Nachhaltigkeit.

Robert Hollmann hält es für verrückt, dass man mit dem Flugzeug um 35 Euro nach London reisen kann. „Das muss wirklich aufhören.“ Durch Corona werden sich die Leute zumindest überlegen, „ob sie mit 350 anderen Personen für zwölf Stunden in ein Flugzeug steigen wollen!“ Allerdings ist ihm bewusst, dass das sein Hotel auf Sri Lanka hart treffen wird... Aber die Lust am Verreisen wird sowieso nicht vorbei sein, ist Andrea Herbst vom Hotel Riederalm überzeugt. Sondern im Gegenteil: "Das Gefühl von Freiheit wird noch mehr geschätzt werden."

Hideaways als Urlaubszuhause: das Golden Hill in der Südsteiermark c Golden Hill Country Chalets & Suites

10. Das Besondere beim Reisen spüren

„Für mich besteht kein Zweifel daran, dass sich unsere Lebensweise generell und auch das Reisen an sich, grundlegend ändern werden. Es wird eine allgemeine Verlangsamung der Dinge geben. Im best case werden und bleiben wir auch nach der Krise ein wenig bescheidener, aufmerksamer und dankbarer als davor.“ Mit dieser Prognose spricht Margot Weindorfer vom Hotel Stein in Salzburg aus, was auch einige Trendforscher prophezeien. Dass die Menschheit aus der Krise lernt.

„Möglichst viel daraus lernen“, hofft Dietmar Nussbaumer vom Hotel Krone Hittisau im Bregenzerwald. „Ich würde mich freuen, wenn der Diskonttourismus nachlässt. Weniger Kreuzfahrtschiffe im Meer, weniger Flieger am Himmel." "Nachhaltiger! Es wäre super, wenn das Reisen wieder zu etwas Besonderem wird.“ So formuliert ARX-Hotel-Chef Manuel Veith seine Vision vom Urlaub nach Corona.

Auch Michael Madreiter vom Puradies in Leogang denkt viel über das Thema nach. „Die Menschen werden wieder reisen, vielleicht sogar mehr als je zuvor, da wir alle für einen Moment zu spüren bekamen, wie wertvoll das Leben ist, und wie sehr wir es genießen sollten.“ Diejenigen, die es sich weiterhin leisten können, werden sicherlich sorgsamer und bewusster Entscheidungen treffen, meint er.

Dass wir kurzfristig starke Änderungen aufgrund von Verunsicherung sehen, davon ist auch Andi Gfrerer, Chef des Arthotel Blaue Gans überzeugt. „Aber langfristig wird sich das Reiseverhalten nicht über einen Kamm scheren lassen.“ Neu sei, dass neben Umweltaspekten und Terrorangst nun eine gesundheitliche Sorge mitreist, „zumindest bis wir das aufgrund eines Impfstoffes vergessen haben werden.“

HIER GEHT ES ZU DEN INTERVIEWS. Mit diesen Hoteliers haben wir über die Corona-Krise gesprochen:

Martina Toifl vom The Mozart Hotel Salzburg: Krisen beflügeln

Rösslwirtin Gudrun Peter: Kraftplatz nach Corona

Der Regentanz von Puradies-Chef Michael Madreiter

Hochschober-Chefin Karin Leeb: "Corona verändert viel"

Krone Hittisau: Dietmar Nussbaumer über Corona

Dietmar Silly: Privat, privater, Pures Leben

Die Hollmanns über das Post-Corona-Reisen

Kraft, Mut und Fleiß: Hotel Stein-Direktorin Margot Weindorfer

Family Austria Hotels: "Glück hoch 2"

ARX Hotel: Klasse statt Masse im Tourismus

Hotel Seefischer: Michael Berndl schaut mit den Augen der Gäste

Blaue Gans Salzburg: Andi Gfrerer und die Achtsamkeit

Riederalm Leogang: Reisen ist Freiheit

Bergergut-Chefin: Mehr Sinn und Tiefgang

Golden Hill: Hideaway als Urlaubszuhause

 

 



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