Insiderin Burgenland: Elfi Semotan
Studio Semotan Vienna
Ihre Fotografien genießen weltweiten Ruhm und gehören längst zum Kanon der Modewelt. Elfi Semotan lebt in New York, Wien und Jennersdorf.
Sie arbeiten weltweit. Warum kehren Sie dennoch immer wieder ins Burgenland zurück?
Das hat verschiedene Gründe. Der erste, ganz pragmatisch, ist, dass ich ein Haus im Burgenland habe. Ich liebe diesen Landstrich und seine Bewohner. Die Entscheidung genau hier ein Haus zu kaufen, hatte die verschiedensten Hintergründe. Die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen, das Klima und nicht zuletzt war es vor 40 Jahren sehr günstig für uns, ein Anwesen zu kaufen. An der Region schätze ich vieles: Sie ist vom Fremdenverkehr spät entdeckt worden und daher noch zumindest teilweise ursprünglich. Es gibt nichts Sensationelles wie Berge und Seen und man befindet sich in einer lieblichen bäuerlichen Landschaft, zwar heute mit zu vielen Kukuruzfeldern, aber sonst gibt es nichts, oder wenig, was die Gedanken stört. Und, die Region wird von vielen meiner Freunde sehr geschätzt. Es gibt auch bei uns einen absolut wunderbaren Bauernmarkt und den Wein, der im Burgenland produziert wird, darf man auch auf keinen Fall vergessen.
Bauernmarkt Jennersdorf, Eisenstädter Straße 3, 8380 Jennersdorf
Durch den Blick der Kameralinse: Wie hat sich das Burgenland in den letzten Jahren verändert? Welche Tendenzen nehmen Sie wahr?
Dieselben wie überall, fast überall auf der Welt: Man versucht mit wenig Mitteln eine gewisse “Modernität” zu erzeugen, dabei wird zu wenig Wert auf Qualität, die Umwelt und die Bedürfnisse der Bewohner gelegt.
Kürzlich haben Sie die jungen Modedesigner Mark&Julia fotografiert. Welche jungen Künstler, Designer schätzen Sie?
Mark & Julia habe ich bei einem Shooting, das ich für das Welser Medien Kultur Haus gemacht habe, kennengelernt. Es ging dabei um das Plakat für ihre Ausstellung. Ich schätze einige junge Künstler und Designer. Es würde aber zu weit führen, sie alle hier aufzuzählen.
Zum Kulinarischen: Welcher Koch im Burgenland genießt Ihr Vertrauen?
Wenn ich im Burgenland bin, koche ich meist selbst, oder werde von Freunden bekocht. Da kommt es nicht nur auf die Qualität der Speisen an, sondern auf die Freunde.
Gibt es ein Café oder ein Wirtshaus, das Sie immer dann besuchen, wenn Sie im Burgenland weilen?
Ja, es gab eines, den Raffl in Jennersdorf. Dieses Gasthaus und der Wirt, Herr Kampl, hat uns durch unsere ganze Zeit dort begleitet, uns mit allem versorgt, nicht nur mit Essen, sondern mit einer immer wohlwollenden und hilfsbereiten Präsenz. Es gibt sehr viele gute Gasthäuser im Burgenland, auch in der angrenzenden Steiermark. Essentiell war der Raffl und jetzt ist es "Wein und Spezereien", Josef Csuk, der einen Katzensprung vom Hotel Raffl vor einigen Jahren eröffnet hat.
Wein & Spezereien Csuk, Hauptstraße 2, 8380 Jennersdorf
Wo würden Sie nächtigen, wären Sie im Burgenland nur Gast?
Auf der Burg Bernstein im Mittelburgenland.
Gibt es einen Ort, eine Stelle im Burgenland, die Sie bei einem Besuch nicht missen möchten und gerne auch mit anderen teilen?
Es erfüllt mich immer noch und immer wieder ein großes Glücksgefühl, wenn ich in meinem Haus ankomme, das hat mit allem zu tun, was es dort im Burgenland gibt.
Studio Semotan Vienna
