
Insider Burgenland: Georg Hoanzl
Hoanzl
Mit seinem gleichnamigen Verlag mit angeschlossener Künstleragentur prägt Georg Hoanzl den Kanon heimischer Kulturgüter. Im Burgenland ist er zuhause.
Was gibt es Neues aus dem Burgenland zu berichten?
Das Burgenland entwickelt sich spürbar zu einer gut vernetzten Region Europas. Vom Rand zum charmanten Zentrum.
Ihr Vertriebssortiment umfasst eine Vielzahl österreichischer Popmusik. Welche Musik empfehlen Sie uns im Zusammenhang mit dem Burgenland?
Klassiker wie Bruji oder Spielmusik und die Kapelle Schönfeldinger, da Blechhaufn und Zeronic, wie auch das hoffentlich bald aufgelegte Album von Peter Wagner.
Spielmusik Schönfeldinger
Verträge entstehen mitunter am Wirtshaustisch. Mit welchem Wirt in der Region um Neustift würden Sie einen Vertrag abschließen?
Mein Dorfwirt ist das Gasthaus Koller in Neustift bei Schlaining. Dort kann man alles per Handschlag gut ausmachen. Wenn ich weiter fahre, bin ich gerne in Rudersdorf bei Andrea und Markus Leitgeb.
Zum Alten Weinstock, Hauptstraße 13, 7571 Rudersdorf
Sie sind in Kukmirn aufgewachsen. Weshalb lohnt es sich, das Dorf zu besuchen?
Wegen jedes einzelnen blühenden oder tragenden Apfelbaums, der humorvollen Menschen und der lässigen Gegend. Ganz zu schweigen von den klasse Schnäpsen. Auch die zwei Kirtage sind mindestens einen Ausflug wert.
In einem Interview meinten Sie einmal, Klischees zu mögen. Wo entspricht das Burgenland seinem Klischee?
An Sonnentagen. Auch die gemütshaften, humorvollen Menschen entsprechen dem Klischee. Alles in allem ein unverwechselbares, ganz besonderes Lebensgefühl, das sich durch diesen vielfältigen Mix aus Landschaft und Menschen über Jahrhunderte entwickelt hat.
"Es muss ein Weinderl sein" – welcher burgenländische Winzer genießt Ihr Vertrauen?
Jeder, der Blaufränkisch beimischt, besonders natürlich die Mittel- und Südburgenländer. Aber das ist lokaler Patriotismus, weil ich liebe auch die nordburgenländischen Weine (nicht nur die aus St. Georgen).
Welche Stationen legen Sie ein, wenn Sie einem internationalen Künstler das Burgenland zeigen?
Los geht’s mit dem Klassiker im Nordburgenland: dem Neusiedler See. Hier im Speziellen Podersdorf, Rust und Mörbisch. Vom Elektroboot entweder zur „Dankbarkeit“, in die „Cselley-Mühle“ oder zum „Taubenkobel“. Eine Runde durch Eisenstadt mit Blick aufs Schloss Esterhazy durchs Mittelburgenland, wenn es sich ausgeht eine Vinothek in Deutschkreuz oder Horitschon besuchen. Dann über den Csaterberg und den Eisenberg nach Heiligenbrunn. Wenn Zeit ist nach St. Martin und natürlich ohne Kukmirn geht sich die Rundreise nicht aus. Hier zeige ich sehr gerne auf den Hoanzl-Riegel, einen schönen Hügel. Nach einer guten Mehlspeise bei meinen Eltern auf nach Neustift bei Schlaining, wo ich mich dann freue, über das Südburgenland in die Abendsonne zu blicken.
Am Horizont macht sich bereits das Frühjahr bemerkbar: Verraten Sie uns einen saisonalen Tipp?
Der Tipp im Frühjahr ist, wenn die Buchen ihre zarten Blätter entfalten, sich für einen Tag ein Cabrio auszuborgen, sich warm anzuziehen und sich in den Wäldern des Südburgenlandes am aufkommenden Frühling zu erfreuen. Das Ganze funktioniert mit dem Fahrrad oder zu Fuß genauso gut, nur langsamer. Je nach Geschmack. Hier würde ich dann in der südburgenländischen Weingegend eine Buschenschank suchen und möglichst eine, wo man sich auch ein Kellerstöckl mieten kann und sich am Leben freuen kann. Wenn ich am Nachbartisch sitze, prosten Sie mir bitte freundlich zu!