



Mini-Häuser beleben Mini-Dorf
Raiding Foundation
Ein kleines burgenländisches Dorf erhält architektonische Impulse. Durch ebenso kleine Häuser, von japanischen Star-Architekten entworfen.
Bislang fand das burgenländische 850-Seelen-Dorf Raiding fast ausschließlich als Geburtsort des Komponisten Franz Liszt Erwähnung. Dass es neuerdings auch auf der architektonischen Landkarte erscheint, verdanken die Raidinger einem Exil-Österreicher: Roland Hagenberg. Zehn japanische Stararchitekten trommelte der Autor, Fotograf und Filmemacher zusammen, zehn experimentelle Mini-Häuser entstehen in Raiding als Folge. Das erste namens Storkhouse wurde im Oktober fertig und ist ab 18. März 2013 für die Öffentlichkeit zugänglich.
Eigentlich lebt Roland Hagenberg seit fast 20 Jahren in Tokio. Nach Raiding kommt er nur gelegentlich, sein Ferien-Häuschen steht dort. Mit dem 2010 initiierten Architekturprojekt schlägt er nun eine Brücke zwischen alter und neuer Heimat. Zehn Wohneinheiten dienen künftig als Künstlerwohnung und Ferienhotel, Architektur-Stars wie Toyo Ito und Hiroshi Hara (entwarf den weltberühmten Kyoto-Bahnhof) designen sie. Einzige Vorgabe des Initiators: Nicht mehr als fünf mal fünf Meter Grundfläche.
Kuma Fujimoris Storkhouse erfüllt den Anspruch perfekt. 37 Quadratmeter umfasst das Mini-Gebäude auf zwei Ebenen, vier Personen haben darin Platz. Seine (eher puristische) Ausstattung umfasst einen offenen Kamin, einen Schlafbereich mit Futons, eine Bibliothek mit Fujimoris Büchern und das Textildesign von Angelica Steudel (sie werkte bereits für Comme des Garçons).
Warum das Storkhouse so heißt, ist zum Abschluss übrigens schnell erklärt: Ein Eichenstamm durchdringt das Haus bis über das Dach hinauf. Und trägt in 13 Meter Höhe ein Storchennest. Die ersten Zugvögel ließen sich darauf schon in der Bauphase 2012 nieder.
Raiding Foundation
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