Wenn die Wadln brennen, ist es Zeit für eine Pause. An den schönsten Radrouten in der AMA GENUSS REGION Burgenland hast du dazu auch genügend Möglichkeiten. Wir kehren unter anderem im Heurigenrestaurant ein, besuchen eine Straußenfarm und stärken uns in einer Destillerie.
von Elisabeth Kranabetter / 20.07.2022
Radle vorbei an Weinreben, Obstbäumen und herrlichen Ausblicken. c Burgenland Tourismus GmbH, Paul Szimak
Heuriger am Rosalia-Radwanderweg
Auf 58 Kilometern fährst du großteils durch den Naturpark Rosalia-Kogelberg und an Obstbäumen vorbei. Von Wiener Neustadt düst du nach Neudörfl, wo du im Heurigenrestaurant Wittmann Pause machen kannst. Farm to Table ist beim Heurigen im
Burgenland Programm, die Wittmanns servieren Stelze, Topfenstrudel, Eiernockerl und Co. mit Zutaten direkt vom Produzenten. Bevor du gestärkt nach Bad Sauerbrunn weiterradelst, kannst du dich an heißen Tagen im Neudörfler Badesee abkühlen. Auch in Forchtenstein und Rohrbach kannst du in den See springen, bevor du durch die Weinbaugebiete von Pöttelsdorf und Sigleß wieder zurück nach Bad Sauerbrunn fährst.
Im Weingut Rainprecht verkostest du edle Tropfen. c Lukas M. Hülle
Festival Radweg: Einkehrschwung beim Weingut
Wenn du am Festival Radweg am Westufer des Neusiedler Sees unterwegs bist, solltest du unbedingt einen Halt beim Weingut Rainprecht in Oggau (übrigens die älteste Rotweingemeinde des Landes) auf die Agenda setzen. Im Hofladen kannst du die feinen Tropfen verkosten, den gekelterten Wein schenken dir die Rainprechts aber auch gerne im angeschlossenen Heurigen ein (der allerdings nicht immer geöffnet ist). Dazu servieren sie das, was ihnen selber schmeckt. Wie etwa das täglich frisch im Holzbackofen gebackene Sauerteigbrot, Schafskäse oder saisonale Aufstriche. Ach ja: Du radelst am Rundweg nicht nur durch einige der schönsten Orte des Burgenlandes, sondern kommst auch an den Festival-Orten Mörbisch und St. Margarethen vorbei.
Lacken-Radweg: Kulinarischer Abschluss in Podersdorf
Das familiengeführt Gasthaus zur Dankbarkeit in Podersdorf gilt als Mitbegründer der Burgenländisch-Pannonischen Küche. Auf der Karte findest du Graues Steppenrind im Suppentopf, Wildente und Wildgans, Podersdorfer See-Spargel oder Zander aus dem Neusiedler See. Im angrenzenden Heurigen verkostest du Pinot Noir, Welschriesling und Co. aus eigenem Anbau. Vor lauter Gaumenfreuden hätten wir jetzt fast auf den Radweg vergessen: Auf dem erkundest du die über 80 maximal einen Meter tiefen, salzhaltigen Lacken im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Gleichzeitig kannst du über 300 Vogelarten entdecken (Fernglas mitnehmen!). Der 52 Kilometer lange Rundweg startet und endet in Podersdorf.
Schau dir hier alle zertifizierten AMA GENUSS REGION Direktvermarkter, Manufakturen und Gastronomiebetriebe an.
Im Hotel zur Post in Illmitz warten pannonische Delikatessen. c Netzwerk Kulinarik, pov.at
Neusiedler See Radweg – Pannonische Küche in Illmitz
Der Klassiker unter den beliebtesten Radwegen: Der Neusiedler See Radweg. Ob du mit oder gegen den Uhrzeigersinn um den See fährst, bleibt dabei dir überlassen. Am besten entscheidest du nach Windrichtung. Mit Rückenwind fährt sich’s gleich viel leichter. Super sind auch die vielen Seebäder auf dem Weg, in denen du dich im Neusiedler See abkühlen kannst. Auf der Tour gibt es jede Menge Einkehrmöglichkeiten, wir legen dir besonders das Hotel zur Post in Illmitz ans Herz. Dort serviert die Familie Egermann seit Generationen pannonische Küche. Gulasch vom Graurind, Karpfen aus Apetlon oder burgenländischen Krautstrudel.
Hotel zur Post,
Apetlonerstraße 2,
7142 Illmitz47.7620426, 16.79888+43 2175 23211 Iron Curtain Trail – Grenzerfahrung am Grenzlandhof
Fast 50 Jahre lang teilte der Eiserne Vorhang Europa. Die österreichische Teilstrecke des Iron Curtain Trail führt die gesamte burgenländische Ostgrenze entlang. Auf deiner Route kommst du auch durch Pamhagen. Dort, direkt an der Durchzugsstraße nach Ungarn, nur einen Kilometer von der Grenze entfernt, liegt der Grenzlandhof. Das von der Oma panierte Schnitzel soll eines der besten ever sein. Als Nachspeise solltest du dir Balasn gönnen – ein urburgenländisches Dessert aus gerissenen Äpfeln, Zimt und Zucker.
Der gemütliche Gastgarten ist die perfekte Raststation. c Stadtwirt
Paradiesroute Südburgenland – Gaumenfreuden in Oberwart
Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch. Dazu eine Radlpause am Urbersdorfer Stausee, der Fernblick auf die Burg Güssing und das Panorama von der Aussichtsplattform aufs Pinkatal. Ab und an zieren idyllische Kellerviertel den Radweg. Die knapp 260 Kilometer lange Strecke teilst du dir am besten auf sechs Tage auf. In der Zeit kommst auch durch drei Naturparke, an Heilquellen, der unberührten Flusslandschaft der Lafnitz und Weingärten vorbei. Start und Ziel der Route ist in Oberwart. Und da haben wir auch einen Genuss-Tipp für dich: den Stadtwirt. Den Betrieb mit dem Gütesiegel AMA GENUSS REGION gibt’s seit 1904 – dort weiß man, wie’s geht. Das Burgenländische Hochzeitsschnitzel schmeckt genauso gut wie der Moorochensburger.
Der Stadtwirt,
Steinamangerstraße 6,
7400 Oberwart47.3635698, 16.12287+43 3352 315201 Andrea zaubert aus handgepflückten Kirschen jede Menge Leckereien. c Netzwerk Kulinarik, pov.at
Kirschblüten Radweg – Gutes von alten Kirschenbäumen
An den Hängen des Leithagebirges standen früher inmitten der Weingärten 50.000 Kirschbäume. So viele Bäume gibt es heute nicht mehr. Dass die verbliebenen gehegt, gepflegt und auch vermehrt werden, dafür sorgt unter anderem Andrea von der Kirschen-Genussquelle Strohmayer in Breitenbrunn. Bei Andrea kommst du unweigerlich vorbei, wenn du am Kirschblüten Radweg unterwegs bist. Entweder von Südosten noch Nordosten oder umgekehrt – kommt ganz auf die Windrichtung an. Mit Rückenwind führt der Rundweg von Jois ausgehend am Westufer des Neusiedler Sees entlang. Andrea pflückt „ihre“ Kirschen von Hand und verarbeitet die alten Sorten anschließend zu Frizzante, Senf, Schokolade oder ganz klassisch zu Kompott und Marmelade. Alles über Kirschen erklärt sie dir gerne bei einer Führung.
Sag dem Strauß hallo. c Netzwerk Kulinarik, pov.at
Sauerbründl-Strecke: Rundweg mit Stopp bei der Straußenfarm
Besucht man auch nicht alle Tage: eine Straußenfarm. So gesehen in Wiesen. Fährst du mit dem Mountainbike ausgehend von Bad Sauerbrunn auf der Sauerbründl-Strecke, kommst du als erstes nach Wiesen. Auf Bocki’s Straußenfarm kannst du die Tiere in einem 3.000 Quadratmeter großen Freigehege kennenlernen. Außerdem noch zwei Esel (Max und Moritz), fünf Bienenvölker und die französischen Au Brac Rinder. Straußenprodukte wie riesige Straußeneier (eines ist so groß wie 20 Hühnereier) oder Straußenfleisch verkaufen die Bocks ab Hof. Ein weiteres Highlight auf der Sauerbründl-Strecke ist die Rosalienkapelle mit dem schönsten Rundumblick des ganzen Landes. Dort schaust du über den Neusiedler See bis nach Bratislava, siehst den Schneeberg und die Bucklige Welt.
In der Destillerie-Obsthof Pankl wartet nicht nur Schnaps, sondern auch frische Säfte. c Martina-Siebenhandl
Smaragdseen-Tour – Hochprozentiges auf der wasserlastigen Gravelrunde
Pack die Badehose ein: Abseits bekannter Wege verbindet die Smaragdseen-Tour sechs herrliche Badeseen zwischen dem Nord-, Mittel- und Südburgenland. Für die 165 Kilometer von Neufeld an der Leitha bis zum Naturbadesee Königsdorf solltest du allerdings mehrere Tage einplanen. Zwischen den Sprüngen ins kühle Nass kommst du an einigen Labestationen vorbei. Beispielsweise in Pöttsching am Hofladen der Destillerie-Obsthof Pankl. Neben frischem Obst, Säften und Fruchtaufstrichen reihen sich über 25 Edelbrände in den Regalen aneinander. Eine feine Rarität: der Quittenschnaps.
Tour de Vine – Radtour mit Weinfreuden
Was andernorts die Tour de Mur, ist den Burgenländern die Tour de Vine. Die Rundstrecke bewältigst du ausgehend von Eisenberg an der Pinka am besten mit dem Rennrad. Und ja, es gibt jede Menge weinlastige Entdeckungen zu machen. Etwa den Weinblick zu Beginn, die Kellergassen und Kellerstöckeln in Heiligenbrunn oder ein gutes Glas Wein am Weg. Da empfehlen wir dir das Rina’s in Güssing. Das Restaurant liegt romantisch am Fuße der Burg Güssing, im Zentrum stehen raffinierte regionale Küche und gelebte Weinkultur. Die schmeckt besonders auf der großen, grünen Terrasse. Die regionale Kulinarik genießt du am besten direkt vor Ort. Noch mehr Reise-Tipps findest du
hier.