Kunstkammer: Das Bauen hat ein Ende
Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum
Startschuss für die neue Kunstkammer. Nach knapp elfjähriger Bauzeit ist sie ab 1. März wieder zugänglich.
"Wir bauen die neue Kunstkammer, bauen Sie mit!". Seit Herbst 2011 lachten Prominente wie der Künstler Erwin Wurm, Schriftsteller Gerhard Roth oder Staatsoperndirektor Dominique Meyer mit diesem Slogan von den heimischen Plakatwänden. Fundraising für die Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum war angesagt. Der von den Promis angeregte Kauf eines goldenen Fahrradhelmes sollte die insgesamt knapp elf Jahre dauernden Bauarbeiten finanziell unterstützen. Die Mission war erfolgreich, am 1. März folgt mit der Wiedereröffnung das Resultat der Bemühungen.
Seit dem späten Mittelalter trugen die Habsburger in der Kunstkammer eine weltweit einzigartige Sammlung zusammen: Bronzestatuetten, Skulpturen, Steingefäße. Das Altersspektrum der knapp 2.200 Gegenstände reicht weit, eine Elfenbeintafel aus dem Jahr 875 (zeigt eine Darstellung Christi Himmelfahrts) markiert den ältesten Teil. Der absolute Höhepunkt der Sammlung dagegen ist deutlich jünger: Die "Saliera" des italienischen Bildhauers Benvenuto Cellini aus der Spätrenaissance. 2003 wurde das Salzfass bei einem Einbruch entwendet, drei Jahre später kehrte es ins Kunsthistorische Museum zurück.
Die Präsentation der Gegenstände überließ das Museum dem deutschen Architekten Hans-Günter Merz. Er setzte die 20 Themenschwerpunkte der Sammlung nach dem "Weniger ist mehr"-Prinzip um. Mit schlichten Vitrinen überließ er den Exponaten den großen Auftritt, die Charakteristik der alten Räume konservierte er. Einziger zeitgenössischer Blickfang des neuen Merz-Designs: 51 Starbrick-Luster des dänischen Künstlers Olafur Eliasson. Der kennt Wien mittlerweile gut. 2008 kreierte Eliasson für die Verbund-Zentrale am Hof die Kunstinstallation "Yellow Fog".
Kunstkammer im Kunsthistorischen Museum